Im Interview mit den Rieser Nachrichten schätzt der Ärztliche Direktor des Stiftungskrankenhauses Nördlingen, Professor Bernhard Kuch, die aktuelle Corona-Lage im Landkreis Donau-Ries ein.

Professor Dr. Bernhard Kuch ist Ärztlicher Direktor des Stiftungskrankenhauses und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin.

Kuch im Interview: „Ich denke, dass wir nicht mehr so schlimme Verhältnisse wie in der zweiten und dritten Welle erleben werden und der Schutzeffekt durch die Impfung klar zum Tragen kommt. Ganz klar problematisch ist aber die Infektionslage bei allen Nichtgeimpften. Wir, aber auch unsere Kollegen in Augsburg, mit denen wir in engem Kontakt sind, beobachten, dass diese schweren Verläufe nahezu ausschließlich Ungeimpfte betreffen.“

Auf die Frage, wie er die Drittimpfungen („Booster“) einschätzt, erklärte Professor Kuch: „Die aktuelle offizielle Empfehlung des Robert Koch-Instituts bezieht sich auf immunsupprimierte und sehr betagte Patienten, in aktueller Diskussion befindet sich eine Erweiterung für in Gesundheitsberufen Tätige. Das bedeutet, dass mehr als sechs Monate nach der zweiten Impfung auch für diese Personengruppe eine Booster-Impfung empfohlen wird. Wir sind gerade diesbezüglich in der Diskussion und raten aktuell unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach diesem halben Jahr eine zusätzliche Booster-Impfung durchführen zu lassen. Inwieweit dies dann auf die gesamte Bevölkerungsgruppe anzuwenden ist, bleibt den Empfehlungen des RKI vorbehalten. Ich persönlich glaube, dass diese Empfehlung auch für alle Bevölkerungsgruppen zumindest für das kommende Jahr der Fall sein wird.“

Kuch berichtete auch von der schweren Corona-Erkrankung einer 42-jährigen Frau, die in die Uni-Klinik Augsburg verlegt werden musste: „Eine relativ junge, nicht vorerkrankte Patientin mussten wir wegen nicht mehr sicherzustellender Beatmungsfähigkeit für eine sogenannten künstliche Lunge in das Universitätsklinikum Augsburg verlegen. Das heißt, trotz invasiver Beatmung war die Lunge so geschädigt, dass kein ausreichender Sauerstoff mehr aufgenommen werden kann.“

Das ganze Interview lesen Sie in den Rieser Nachrichten.