Chest Pain Unit
Foto (von links): Petra Müller (kommissarische Leiterin der Intensivstation), Professor Dr. Bernhard Kuch, Dr. Anne Kullick und Dr. Jürgen Heimerl zeigen die Rezertifizierungs-Urkunde der Nördlinger „Chest Pain Unit“. Foto: Lambertz/gKU

NÖRDLINGEN. Patientinnen und Patienten dürfen sich freuen: Die renommierte Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hat das Stiftungskrankenhaus Nördlingen erneut als eine Spezialklinik für Brustschmerzen („Chest Pain Unit“) ausgezeichnet. Das bedeutet: Wer akute oder unklare Brustschmerzen hat, die auf Herzinfarkt, Lungenarterienembolie oder andere schwerwiegende Erkrankungen hindeuten, begibt sich im Stiftungskrankenhaus in die Obhut von speziell ausgebildeten Ärzten und Pflegekräften. Sie verfügen über ein hochmodernes technisches Equipment im Bereich der kardiovaskulären Bildgebung und interventionellen Therapie mittels Kathetertechnik.

Der Chef-Kardiologe im Stiftungskrankenhaus, Professor Dr. Bernhard Kuch, freut sich mit seinem Team über diese sogenannte Rezertifizierung. Ein DGK-Team hat dabei die spezielle Ausbildung der Ärzte und Pflegekräfte sowie die nötige Hightech-Ausstattung überprüft. Sie steht in der Nördlinger Klinik für Innere Medizin im Bereich der kardiovaskulären Bildgebung, der interventionellen Therapie mittels Kathetertechnik und auch bei den nachfolgenden Überwachungs- und Therapiemöglichkeiten im Rahmen einer Intensivmedizin zur Verfügung.  

Professor Kuch: „Wir haben bei der Rezertifizierung alle Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie bestens erfüllt. Die beauftragten Gutachter waren besonders beeindruckt von der Menge und der hohen Qualität bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten. Unsere Leistungen wurden im Vergleich mit anderen Krankenhäusern unserer Größe als überdurchschnittlich bewertet.“

Warum das wichtig ist: Basierend auf der schnellen Vordiagnostik kann sehr rasch die passende Behandlung eingeleitet werden. Patienten im Stiftungskrankenhaus profitieren von standardisierten diagnostischen Abläufen, bei denen schnell überprüft wird, ob eine Herzerkrankung ursächlich für die Brustschmerzen ist. Geschwindigkeit und Qualität der Medizin retten in der Kardiologie Leben.  

Der Vorstandsvorsitzende des Donau-Ries Kliniken und Seniorenheime gKU, Jürgen Busse, sieht sich durch die Rezertifizierung der „Chest Pain Unit“ bestätigt: „Wir setzen auf eine hochwertige medizinische Versorgung der Landkreisbevölkerung und auf die Spezialisierung unserer Krankenhäuser. Die Kardiologie in Nördlingen unter der Leitung des Ärztlichen Direktors Prof. Kuch ist so gut aufgestellt, dass das Einzugsgebiet für Patienten immer größer wird.“

Auch im Hinblick auf die geplante Krankenhausstrukturreform liegt der Fokus auf einer stärkeren Spezialisierung der Krankenhäuser. „Die Zuweisung von Leistungsgruppen zur Erbringung und Abrechnung hochwertiger Krankenhausbehandlungen wird zukünftig durch die Erfüllung von bundeseinheitlichen Qualitätskriterien vorgegeben, die insbesondere Mindestanforderungen an die Struktur- und Prozessqualität stellen“, erklärt Busse, der das Konzept der Spezialisierung mit Unterstützung des gKU-Verwaltungsrates seit Jahren konsequent verfolgt. 

Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie wichtig eine hochwertige Kardiologie ist: Ende Februar wurde im Stiftungskrankenhaus am späten Nachmittag ein Patient im sogenannten kardiogenen Schock mit schweren EKG-Veränderungen im Sinne eines akuten Herzinfarktes eingeliefert. Er wurde aufgrund des Schockgeschehens sofort in das Herzkatheterlabor gebracht. Hier zeigte sich bei der Untersuchung ein extrem schwerer Befund mit nahezu Verschluss aller bedeutsamen Herzkranzgefäße. Der Patient wurde dank einer exzellenten medizinischen Teamleistung mit einer Herzkreislaufpumpe unterstützt. Dadurch wurde eine sichere Behandlung der verschlossenen Gefäße möglich. Das eingespielte Team der „Chest Pain Unit“ rettete das Leben des Patienten. Ohne die besondere Ausbildung der Mediziner und Pflegekräfte sowie die Hightech-Ausstattung der Klinik wäre das nicht möglich gewesen.

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