Nördlingen – Professor Dr. Bernhard Kuch, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im Stiftungskrankenhaus Nördlingen hat in einem Seminar wertvolle Tipps gegeben, wie Bluthochdruck-Patienten ihr Krankheitsrisiko reduzieren können. Da das Seminar „Bluthochdruck: Ursachen, Diagnose und Therapie“ im Nördlinger GENO-Saal ausgebucht war, haben wir die Informationen für alle Interessierten aufbereitet.

Grundsätzlich ist Blutdruck die Kraft, die das Blut auf die Wand von Arterien und Venen ausübt. Man kann ihn nicht spüren, man kann ihn nur messen. Die Häufigkeit von Bluthochdruck steigt mit dem Lebensalter. Zwischen 60 und 70 Jahren haben sechs von zehn Menschen einen erhöhten Bluthochdruck über 130/80 mmHg. Blutdruck kann man selber messen. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt über 60-jährigen ein Blutdruckmessgerät, um das Risiko im Auge zu behalten.

Über die Gefahr von Bluthochdruck sagte Professor Kuch: „Erhöhter Blutdruck kann Herzinfarkt, Hirnblutung mit Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beine oder Schrumpfnieren auslösen. Spätestens ab 140 mmHg sollte man sich in Behandlung begeben.“ Ein guter Blutdruck liege bei 120/80 mmHg.

Professor Dr. Bernhard Kuch

Der Kardiologe gab Bluthochdruckpatienten zehn wertvolle Tipps, um ihre Gesundheit zu erhalten:

  1. Blutdruck regelmäßig messen
  2. Empfehlungen des Arztes beachten
  3. Normalgewicht anstreben
  4. Alkoholgenuss einschränken
  5. Kochsalz durch Gewürze ersetzen
  6. Reichlich Obst und Gemüse essen
  7. Pflanzliche Fette und hochwertige Öle bevorzugen
  8. Rauchen einstellen
  9. Körperliche Bewegung fördern
  10. Für Ruhepausen und Entspannung sorgen

Wie wichtig es ist, erhöhten Blutdruck zu senken, belegte Professor Kuch anhand einer medizinischen Studie: „Ein Blutdruck von mehr als 130/90 mmHg reduziert die Lebenserwartung um zehn Prozent. Bei 150/100 liegt die Lebenserwartung schon 40 Prozent niedriger. Neben einer medikamentösen Behandlung kann jeder Patient durch die Umstellung seiner Lebensweise seinen Blutdruck senken: Meiden Sie Kochsalz, schränken Sie den Alkoholkonsum ein, bauen Sie etwaiges Übergewicht ab und fördern Sie Ihre körperliche Bewegung, am besten regelmäßiges Ausdauertraining wie Walking, Nordic Walking, Laufen, Radfahren oder Schwimmen“, empfahl der Kardiologe den Seminarteilnehmern. Eigentlich sei es ganz einfach: Wenn das Fett schmilzt, sinke der Blutdruck.

Empfehlung: Mediterrane Kost für Bluthochdruck-Patienten

Patienten mit Bluthochdruckrisiko empfahl Professor Kuch zudem eine Umstellung der Ernährung. „Gut für die Gesundheit ist mediterrane Kost mit einem geringen Anteil an Fleisch und tierischen Fetten, reichlich frischem Gemüse, Salaten, und Obst. Empfehlenswert sind zwei Mahlzeiten mit Seefisch pro Woche und die Verwendung pflanzlicher Öle“, sagte der Nördlinger Mediziner.

Kuch erläuterte auch die Wirkungen verschiedener medikamentöser Behandlungen: „Durch blutdrucksenkende Medikamente kann der Arzt laut einer medizinischen Studie Herzinsuffizienz um 52 Prozent, Schlaganfälle und 38 Prozent und Herzinfarkte um 37 Prozent reduzieren. Eine Behandlung lohnt sich also.“