DONAUWÖRTH. Erstmals in ihrer 35-jährigen Geschichte unterstützt die Donauwörther Dr. Wolfbauer-Stiftung auch eine Weiterbildung im Bereich der Pflege. Ab dem Wintersemester startet die OP-Fachpflegerin Sarah Knebel einen berufsintegrierten Studiengang zum „Physician Assistant“ an der Internationalen Studien- und Berufsakademie (ISBA) in München.
Sarah Knebel kann sich damit nachträglich ihren Traum eines Studiums im medizinischen Bereich erfüllen. „Mir ist zwar 2004 ein Abitur mit der Durchschnittsnote von 1,6 gelungen, doch ein Medizin-Studium war mir auch aus finanziellen Gründen nicht möglich. Deswegen habe ich mich zunächst zur Pflege-Fachkraft ausbilden lassen. Jetzt bekomme ich die Chance, mich im medizinischen Bereich weiterzuentwickeln“, freut sich die motivierte OP-Fachpflegerin.
Der „Physician Assistant“ ist ein dreijähriger Bachelor-Studiengang. Nach dem Abschluss hat Sarah Knebel die Qualifikation einer Assistenz-Medizinerin mit entsprechenden Kenntnissen in den Bereichen Anatomie, Physiologie und Krankenhaus-Management – inklusive besserer Gehaltschancen. Vier Tage im Monat wird sie dafür in München studieren. Den Praxisteil des Studiums übernimmt ihr Arbeitgeber, die Donau-Ries Klinik Donauwörth. Und hier spielt Dr. Frank Erckmann eine wichtige Rolle.
Der Klinikdirektor Chirurgie ist auch Vorsitzender der Dr. Wolfbauer-Stiftung. Die Stiftung wurde im August vor 35 Jahren vom ehemaligen Donauwörther Chirurgen Dr. Josef Wolfbauer mit seiner Frau Elisabeth gegründet. Seitdem hat sie die Weiterbildung junger Medizinerinnen und Mediziner im Landkreis Donau-Ries und auch die Ausstattung der Dr. Wolfbauer-Bibliothek der Klinik Donauwörth mit mehr als 700.000 Euro finanziert.
Dr. Erckmann: „Mit der Unterstützung von Sarah Knebel investieren wir erstmals in die Pflege-Weiterbildung. Wir wollen damit ein Zeichen für die Pflege setzen. Motivierte Pflegende haben gute Aufstiegschancen – auch in der Medizin.“ Die Dr. Wolfbauer-Stiftung übernimmt die Studiengebühren in Höhe von mehr als 20.000 Euro und Dr. Erckmann schlüpft in die Rolle des Klinik-Mentors für Sarah Knebel. Als Mentor musste der Chefarzt zunächst die Grundqualifikationen der Neu-Studentin bestätigen und er wird Sarah Knebel während des Studiums in der Klinik betreuen.
Kathrin Woratsch, Vorständin des Donau-Ries Kliniken und Seniorenheime gKU erklärt, warum die Weiterbildung in diesem Bereich so wichtig ist: „Weiterbildung gehört zur Wertschätzung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir unterstützen dies als Arbeitgeber gerne und zeigen damit, dass alle Berufseinsteiger in Pflege- und Medizin bei uns gute Aufstiegschancen haben.“
Sarah Knebel freut sich sehr über die Chance: „Ich möchte mich weiterentwickeln und weiterbilden. Wenn ich den Abschluss schaffe, soll dies auch andere Pflegende motivieren. Pflege ist ein großartiger Beruf mit vielen Chancen. Ich danke der Dr. Wolfbauer-Stiftung, Dr. Erckmann und den Donau-Ries Kliniken für ihre Unterstützung.“
BU _ Aufstiegshilfe: OP-Fachpflegerin Sarah Knebel startet ein Studium zum „Physician Assistant“. Dr. Frank Erckmann, Vorsitzender der Dr. Wolfbauer-Stiftung und Klinikdirektor Chirurgie der Donau-Ries Klinikm Donauwörth, unterstützt die Jung-Studentin als Mentor. Bild: Marks/gKU