
Donauwörth. In den Donau-Ries Klinken Donauwörth und Nördlingen sind die ersten Medizinstudentinnen in ihr Praktisches Jahr (PJ) gestartet. Seit dem Wintersemester 24/25 sind die Landkreis-Kliniken Akademische Lehrkrankenhäuser der Universitätsklinik Augsburg. Studentinnen und Studenten haben dadurch die Möglichkeit, das praktische Ausbildungsjahr in den Donau-Ries Kliniken zu absolvieren.
Die erste Medizinstudentin in Donauwörth ist Johanna Bachmann. Die Donauwörther Zeitung berichtete über den Start der Nachwuchs-Medizinerin. Donauwörth war ihre Wunschadresse für das PJ. Bachmann hatte bereits Praktika in der Donau-Ries-Klinik absolviert und, nicht unwichtig, sie stammt von hier: „Meine Eltern wohnen in Donauwörth und ich bin hier aufgewachsen“, erzählte sie der Zeitung.
Krankenhäuser auf dem Land hätten einen entscheidenden Vorteil für die Ausbildung. Bachmann: „Man wird hier ganz früh direkt am Patienten ausgebildet.“ Dr. Frank Erckmann, Chefarzt in der Chirurgie, erklärte der Zeitung, dass diese starke Praxisorientierung im Medizinstudium früher so nicht üblich war, aber eben entscheidende Vorteile biete.
Jürgen Busse, Vorstandsvorsitzender des gKU, sagt: „Die Kombination von Heimatnähe, Theorie und Praxis bietet eine Chance im Kampf gegen den Ärztemangel auf dem Land. Die frühe Bindung an unsere Häuser, die mit Schülerpraktika beginnt, ist immens wichtig. Darüber hinaus dürfen die angehenden Ärzte bei uns viel selbst machen, sie übernehmen schneller Verantwortung.“ In großen Häusern dürften Medizinstudenten oftmals gerade mal Blut abnehmen „und aus der zweiten Reihe dem Arzt über die Schulter schauen“.
Im kreiseigenen gKU verfolge man eine andere Philosophie, wie Chefarzt Erckmann der Zeitung erklärt: „Hier haben die Studierenden ihre Patienten, um die sie sich direkt kümmern. Diese Verantwortung muss unbedingt erlernt werden, aber klar, das ist auch ein Sprung ins kalte Wasser.“ Ein Vorteil speziell der Augsburger Studenten, die zuletzt in den Examina die bundesweit besten Ergebnisse ablieferten, sei wiederum der Praxisbezug schon während des Studiums. „Das führt dazu, dass Johanna Bachmann schon viele Krankheitsbilder gut kennt“, lobt Erckmann.
Studentin Bachmann schätzt indes viele weitere Faktoren im ländlichen Raum. „Es ist hier einfach familiär und freundlich. Ich traue mich, hier alles zu sagen“, sagte die angehende Ärztin der Donauwörther Zeitung.
Auch im Stiftungskrankenhaus Nördlingen wird seit Januar eine Studentin ausgebildet. Die angehende Medizinerin studiert eigentlich in Ulm – die hiesigen Kliniken sind jedoch Lehrkrankenhäuser der Uniklinik Augsburg. Vorstandsvorsitzender Busse erläutert das: „Plätze für das PJ, die nicht von Augsburger Studenten belegt werden, dürfen auch an Studierende von anderen Universitäten vergeben werden.“
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